Bei der Thoraxsonographie lassen sich mit hoher Empfindlichkeit (Sensitivität) Veränderungen nachweisen, welche vor allem an den Brustkorb heranreichen. Hierzu gehören auch an das äußere Lungenfell heranreichende Pathologien der Lunge.
Da es bei Luft (wie bei Knochen) zu einer Totalreflexion des Schalls kommt, gilt die Regel: Wenn man bei dieser Untersuchung der Lunge nichts erkennt, liegen keine pathologischen Veränderungen vor.
Durch Anwendung dieser Untersuchung lassen sich also Veränderungen wie Pleuraergüsse (Flüssigkeitseinlagerungen zwischen Brustkorb und Lunge), Pneumonien (Lungenentzündungen) sowie Pneumothorax (Luftansammlung im Spalt zwischen Lunge und Brustkorb) mit hoher Empfindlichkeit nachweisen. Pleura- sowie thoraxwandnahe raumfordernde Prozesse (u. a. in der Peripherie liegende Lungentumore) lassen sich problemlos mit hoher Auflösung darstellen. Rippenbrüche sind einfach und schnell zu diagnostizieren. Weiterhin ergeben sich bei entsprechender Expertise des Untersuchers in Zusammenschau mit einer Beinvenendoppleruntersuchung sowie Echokardiographie eindeutige Hinweise für eine stattgehabte Lungenarterienembolie.
Die Thoraxsonographie hat hierbei eine deutlich bessere Empfindlichkeit als das normale Röntgenbild der Lunge und erreicht in Abhängigkeit der Lokalisation des Befundes betreffend der Sensitivität und Spezifität bis an die Computertomographie heran. Bei entsprechenden Voraussetzungen (z. B. schwangere Frauen) gibt es eine eindeutige Empfehlung, die Thoraxsonographie zur Diagnostik einer Lungenarterienembolie der Computertomographie aufgrund der Strahlenbelastung vorzuziehen.
Vorteile bestehen darin, dass die Untersuchung überall gut verfügbar ist, schnell und wiederholt durchgeführt werden kann, mit einer gegenüber dem Röntgen höheren Empfindlichkeit (Sensitivität) einhergeht und gleichzeitig keine Strahlenbelastung (sog. ionisierende Strahlung) gegeben ist. Nachteil ist sicherlich die geringere Übersichtlichkeit.